Godula Kosack, Prof. Dr.

Soziologin und Ethnologin

Studium in Frankfurt/Main und Sussex University/England
 
bis 1992
Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Frankfurt
 
seit 1981
Feldforschung bei den Mafa in Nordkamerun

seit 1998
PD an der Philips-Universität Marburg

seit 2000
Feldforschung in Georgien

Mitgliedschaften
Vorstand Deutsch-Afrikanische Gesellschaft (DAFRIG Leipzig e.V.)
TERRE DES FEMMES. Menschenrechte für die Frau e.V.
Leipziger Kammerchor e.V.
Louise-Otto-Peters-Gesellschaft


Projekttätigkeit
seit 2011 Projektkoordination des Mädchen-Bildungsprjekts "Selbstbestimmung durch Bildung" in Nordkamerun

Trägerin des Bundesverdienstkreuzes


Laudatio Michael Kretschmer

Sehr geehrte Frau Prof. Kosack,
meine sehr geehrten Damen und Herren!

Frauenrechte sind Mensehenrechte. Das war in Frau Prof. Kosacks Geburtsjahr 1944 bei uns in Deutschland noch keine Selbstverständlichkeit.
Mit dem Feminismus kam sie im Studium in Frankfurt in den 1960er Jahren in Berührung. Seither hat er sie nicht mehr losgelassen.
Sie haben dabei mehrere Perspektiven auf das Thema. Sie kennen zum einen die historischen Kämpfe und Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung. Ein von lhnen mitgegründeter Verein zur Erinnerung an die große Leipziger Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters hält diese Geschichte lebendig.
Sie kennen zum anderen die Lage von Frauen vom Volk der Mafa in Nordkamerun, wo man auf dem Weg zur Gleichberechtigung noch eine weite Strecke zu gehen hat. Aus der langjährigen ethnologischen Forschung über dieses Volk ist dann Engagement für die Mädchen und Frauen dort entstanden. Unter anderem beim Verein Terre des Femmes und bei der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft Leipzig.
Hilfe zur Selbsthilfe gibt etwa ein Bildungsprojekt, das Mädchen der Mafa SchulabschlÜsse und sogar das Hochschulstudium ermöglicht.
Aufklärungskampagnen etwa über Corona und HIV gehören dazu und auch Lobbyarbeit gegen entsetzliche Menschenrechtsverletzungen wie Genitalverstümmelung und Brustbügeln. Eine dritte Perspektive ist die Frauenförderung.
Als Mitglied des "Gesamtverbands der Österreichischen und Deutschen Künstlerinnenvereine" fördertön Sie kreative Frauen in ihrem künstlerischen Schaffen, organisierten Ausstellungen, Symposien, Workshops und Lesungen.
Drei Perspektiven, ein Anliegen - die Rechte und die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen zu sichern und zu stärken. Dafür engagieren Sie sich unermüdlich und erfolgreich seit über 40 Jahren.

Sehr geehrte Frau Prof. Kosack,
für lhr gesellschaftliches Wirken und lhre besonderen Verdienste hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lhnen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Es ist mir eine Ehre und Freude, lhnen heute diese Auszeichnung überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!


Stellungnahme DAFRIG

Deutsch-Afrikanische Gesellschaft e.V. (DAFRIG)
Leipzig, 04.06.2020
Stellungnahme
Verdienstorden der BRD für Frau Prof. Godula Kosack


Zusammenfassung

Frau Prof. Godula Kosack (K.) hat sich durch gesellschaftliche Aktivität, engagierte Bildungsarbeit und unermüdliches öffentliches Eintreten für Menschenrechte, insbesondere für Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und Nationen, herausragende Verdienste erworben. Sie verbindet diesbezügliche Themen unter anderem mit ihrer Fachspezialisierung auf dem Gebiet der Ethnologie. Sie ist eine gefragte Referentin und findet weithin Anerkennung durch ihre Art, theoretisches Wissen, einen langjährig erworbenen praktischen Erfahrungsschatz und ein hochmotiviertes soziales Engagement miteinander in Beziehung zu setzen. Die Dimensionen ihres Wirkens reichen von lokaler Ebene über nationale Zusammenhänge bis zu wichtigen internationalen Anlässen, bei denen sie sich als Verfechterin von demokratischen Prinzipien und Grundrechten für alle Menschen profiliert hat. Die Plattformen ihres Handelns und ihrer ideellen Ausstrahlung sind insbesondere zivilgesellschaftliche Organisationen, von denen in den letzten Jahren insbesondere ihre Position als Vorstandsvorsitzende von Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau und als Projektinitiatorin und Vorstandsmitglied der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (DAFRIG e.V.) im Vordergrund stehen.

Mit enormem Fleiß und in vorrangig ehrenamtlicher Arbeit erreichte sie eine hohe Stufe an fachlicher Qualifikation (Habilitation). Die Zahl ihrer Bücher, Gutachten und Beiträge ist bemerkenswert.

Auch im persönlichen Bereich ihrer Familie, ihrer Freundeskreise und ihrer wissenschaftlichen Arbeitsbeziehungen tritt sie auf markante Weise im Sinne ihrer ethischen und fachlichen Maßstäbe in Erscheinung. Sie gilt als anerkannte Gesprächspartnerin, deren Meinung hochgeschätzt wird. Unter Berücksichtigung ihrer bisherigen Lebensleistung und ihres anhaltenden gesellschaftlichen Wirkens befürwortet der Gutachter wie auch der Vorstand der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft nachdrücklich die Würdigung ihrer Persönlichkeit durch die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Biographische Aspekte

K. wurde in Thüringen geboren und übersiedelte als Mädchen in die Bundesrepublik, wo sie sich sozialisierte. An der Universität Frankfurt a.M. absolvierte sie ein Studium der Soziologie, was sie im Zusammenhang mit ihren persönlichen Interessen und Neigungen für eine weite Spanne gesellschaftlicher Probleme aufschloss. So engagierte sie sich in der progressiven feministischen Bewegung und befasste sie sich im Rahmen der Erarbeitung ihrer Dissertation an der Universität Sussex schon früh mit Fragen der Struktur und Lebensweise europäischer Arbeitsmigranten. Später profilierte sie sich auf dem Gebiet der Ethnologie. Seit dem Beginn der achtziger Jahre führt sie ethnographische Langzeitstudien unter der Volksgruppe der Mafa in Nordkamerun aus. Die jahrzehntelangen intensiven Beziehungen zu diesem Volk übten wesentliche Einflüsse auf ihre kulturelle und weltanschauliche Entwicklung aus und bestimmen wichtige Perspektiven ihres Lebens und ihres Schaffens bis heute. Im Ergebnis ihrer Forschungen habilitierte sie sich an der Philips-Universität Marburg auf dem Gebiet der Ethnologie, wo sie auch als Privatdozentin tätig war. Zwischenzeitlich (bis 1992) war K. als Lehrkraft für Sozialarbeit an der Fachhochschule Frankfurt (Main) tätig. Nach 2001 dehnte sie die Spannweite ihrer wissenschaftlichen Aktivitäten durch Feldforschungen in der Republik Georgien aus. Sie unterhält nach wie vor feste institutionelle und kollegiale Verbindungen auf dem Gebiet der Ethnologie zu diesem Land.

Zu Beginn der neunziger Jahre zog K. infolge eines familiären Umbruchs von Hessen nach Sachsen und ließ sich als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern in Leipzig nieder. Hier erschloss sie sich in relativ kurzer Zeit einen neuen Bekannten- und Freundeskreis. Sie wurde aktives Mitglied und teilweise Vorstandsmitglied verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen. Zu nennen sind hier vor allem die 1993 in Leipzig gegründete Louise-Otto-Peters-Gesellschaft, die GEDOK, TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau, die DAFRIG und der traditionsreiche Leipziger Kammerchor.

Mit der historischen Figur der sozialkritischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters hatte sie sich schon in ihrer Frankfurter Zeit befasst, als sie dort einen entsprechenden Verein mitgründete und u.a. diese im Rahmen eines feministischen Festivals schauspielerisch darstellte. In Leipzig wurde sie Gründungsmitglied dieser neuen Gesellschaft und war über lange Zeit deren stellvertretende Vorsitzende. K. fand hier Mitstreiterinnen, die im Eintreten für die Rechte der Frauen nicht vor allem berühmte Frauenbilder in den Vordergrund hoben, sondern den Kampf um die soziale Gleichheit der Frauen als wichtigen Aspekt der Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte begriffen. In vielen Auftritten, in denen Frauenrechte thematisiert werden, bezieht sich K. deshalb auf diese Begründerin der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland.

Die GEDOK ist das älteste und europaweit größte Netzwerk von Künstlerinnen und Kunstfördernden und wurde als „Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine“ aller Sparten 1926 in Hamburg gegründet. In der GEDOK (Sachsen/Leipzig) fand K. ein Betätigungsfeld, in dem sie ihr Interesse an künstlerischer Kommunikation und Betätigung zum Ausdruck bringen konnte und sich initiativfreudig an der Programmatik dieser regionalen Gruppe beteiligte. Gleiches gilt für den Leipziger Kammerchor, in dem sie nicht nur singt, in dessen Trägerverein sie zeitweilig auch die Geschäftsführung innehatte.

Nach wie vor widmet sich K. mit besonders hohem persönlichen Aufwand der ehrenamtlichen Arbeit in zwei zivilgesellschaftlichen Organisationen – Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau (TdF) und Deutsch Afrikanische Gesellschaft (DAFRIG).

Terre des Femmes

K. engagierte sich zunächst in der Städtegruppe Leipzig von TdF und ist seit mehreren Wahlperioden Vorstandsvorsitzende dieser bundesweit größten Frauenorganisation, die sich seit fast 40 Jahren umfänglich für die Durchsetzung von Frauenrechten und das Prinzip der Selbstbestimmung der Frauen einsetzt. Über zahlreiche Aktivitätslinien – Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Kampagnen, Aufklärung und Beratung, Projektförderung, nationale und internationale Vernetzung – werden Themen aufgegriffen wie Frauenhandel, Prostitution, weibliche Genitalverstümmelung, Zwangs- und Frühheirat, häusliche und sexualisierte Gewalt und Gewalt im Namen der Ehre und in jüngster Zeit auf kontroverse Weise das Transgenderproblem. Ihr weitgefächertes und hochqualifiziertes (Aus-)Bildungsniveau, ihr umfangreicher praktischer Erfahrungsschatz und ihre dezidierte Bereitschaft, sich in der Öffentlichkeit zu engagieren, prädestinieren sie hervorragend für die Ausübung dieser verantwortungsvollen Aufgabe der Vereinsvorsitzenden. Sie vertritt die Anliegen von Terre des Femmes engagiert und überzeugend auch in staatlichen und zivilgesellschaftlichen Gremien aller Ebenen, in Fachberatungen, Expertengesprächen und öffentlichen Veranstaltungen. Soweit aus externer Sicht erkennbar, werden diese individuellen Voraussetzungen auch innerhalb der Organisation geschätzt und unter anderem bei der Regelung intern auftretender Differenzen als hilfreich empfunden. Hervorzuheben ist schließlich auch der immense quantitative Führungs- und Verwaltungsaufwand, der mit dieser Vorsitzfunktion, darunter mit der Erfüllung von Vertretungs- und Koordinierungsaufgaben im In- und Ausland, verbunden ist.

Deutsch-Afrikanische Gesellschaft

Nach ihrer Übersiedlung nach Leipzig suchte K. nach einer Trägerorganisation, mit der sie ihren Kooperationswunsch mit dem Mafa-Volk in Nordkamerun verwirklichen konnte. Sie verfolgte die Vorstellungen, ihre durch die in den Perioden der Feldforschung und die wiederholte Präsenz (mit ihrer Familie) in dieser Region entstandene intensive Beziehung zu den Menschen dieser Region zu institutionalisieren und in Richtung auf eine entwicklungspolitische Zusammenarbeit zu ergänzen. Zu diesem Zweck schloss sie sich der 1990 gegründeten Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (DAFRIG) an, die in Leipzig einen selbständig agierenden gemeinnützigen Verein betrieb. Nach kurzer Zeit wurde sie zum Mitglied des Vorstands gewählt.

Die Mitgliedschaft und Aktivität in der DAFRIG erwies sich in mehrfacher Hinsicht als nützlich und erfolgreich. Sie konnte mit ihren Interessen und ihrem fachlichen Profil organisch an die ideelle (solidarische, antikoloniale und antirassistische) Ausrichtung des Vereins anknüpfen und selbst wichtige Beiträge innerhalb seiner Strukturen und Aktivitätslinien leisten und damit auch das Gesicht und die Ausstrahlung des Vereins mitprägen. Entgegen kam ihr dessen enge Verbindung von aktivistischen Herangehensweisen mit der Präsenz akademisch qualifizierten (afrikanistischen) Fachwissens, die die DAFRIG verkörpert. Die Arbeit der DAFRIG ist durch eine sehr enge Verzahnung von afrikaorientierter Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, entwicklungspolitischer Projektarbeit und zivilgesellschaftlicher Kooperation und Vernetzung gekennzeichnet. Hier fand K. ein für sie persönlich wichtiges, aber auch gesellschaftlich lohnendes Betätigungsfeld, und es gelang ihr dabei, für die DAFRIG interessante Perspektiven zu eröffnen. Dazu gehören Themenbereiche wie der Platz und die Rolle der Frauen in traditionellen (patriarchalischen) Gesellschaftsverhältnissen, dörfliches Leben, afrikanische Religionen, Mythen und Märchen, Magie, Hexerei, traditionelle Heilmethoden, Beschneidung u.a.m. – Gegenstände, in denen sie durch den Rückgriff auf ihr einschlägiges Expertenwissen ein Zeichen gegen Trivialvorstellungen setzt, die häufig in esoterisch oder exotistisch eingefärbter Form kursieren.

Die schon weiter oben erwähnten Formen und Methoden der Öffentlichkeitswirksamkeit, die K. praktiziert, finden auch im Rahmen der DAFRIG ihre wirkungsvolle Anwendung. Dabei setzt sie ihren Fundus an gesammeltem ethnologischen Material, u.a. selbst produzierte Filme und Videos, ein, was ihren Auftritten in Veranstaltungen Lebensnähe und Plastizität verleiht.

Ein besonders markanter Aspekt, der die Tätigkeit von K. im Rahmen der DAFRIG charakterisiert, sind ihre Bemühungen um die Förderung von Entwicklungsprojekten zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Siedlungsgebiet der Mafa in Nordkamerun. Hier hat die DAFRIG unter ihrer Projektverantwortung in Kooperation mit lokalen Strukturen und durch finanzielle Förderung und Beratung eine Reihe von Kleinprojekten verwirklicht, z.B. durch die Förderung dörflichen Handwerks (Weberei), die Verbesserung der prekären Wassersituation (Überlaufdamm) und der sanitären Verhältnisse (Gesundheitsstation), gemeinschaftliche Kleintierhaltung und Nothilfe für Flüchtlinge und vom Boko-Haram-Terror Vertriebe. Auch wenn sich durch die schwierigen Realisierungsbedingungen nicht alle diese Bemühungen als nachhaltig erwiesen haben, haben sie doch wesentlich zur Festigung der vertrauensvollen solidarischen Beziehungen der DAFRIG zu den Menschen und den Führungspersönlichkeiten im Projektgebiet beigetragen. Z.Z. bereitet K. ein Projekt zur Eindämmung der Corona-Pandemie in diesem Projektgebiet vor, das im Rahmen eines Förderprogramms der sächsischen Staatsregierung realisiert werden soll.

Aus den entwicklungspolitischen Kooperationsbeziehungen der DAFRIG ragt des sogenannte Mädchenbildungsprojekt der Mafa besonders hervor. Dieses Projekt „Bildungsförderung für Mädchen und Frauen in Nordkamerun“ (Selbstbestimmung durch Bildung), das auf der Grundlage von eingeworbenen Spendenmitteln finanziert wird, gilt als das Referenzprojekt der DAFRIG, in dem sich Projektarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit (an Leipziger Schulen) vereinen und wechselseitig inspirieren. Der entwicklungspolitisch positive Effekt, der sich aus der Eröffnung von emanzipatorischen (Bildungs-) Chancen für Frauen und Mädchen herstellen kann, ist in Fachkreisen gerade im Hinblick auf patriarchalisch strukturierte Gesellschaften unbestritten. Hier setzt K. mit ihrer konzeptionellen Ausrichtung und ihrer praktischen Spendenakquise an. Durch den Einsatz der eingeworbenen Finanzen und in enger Kooperation mit der lokalen Partnerorganisation werden besonders bedürftige und zugleich lernbereite Mädchen und Frauen gegebenenfalls auf ihrem gesamten Bildungsweg bis zum Ende der Universitätsstufe unterstützt. Der Kreis der Geförderten umfasst in jedem Jahr dreißig bis vierzig Personen. Durch dieses Projekt ist es gelungen, die ersten Mädchen aus den Mandara-Bergen, dem Siedlungsgebiet der Mafa im extremen Norden des Landes, bis zum Hochschulstudium zu führen.

Der außerordentlich hohe Einsatz von K. für dieses Projekt ist nicht ohne Risiken zu sehen. Das Siedlungsgebiet der Mafa ist Einflussgebiet und phasenweise Operationsgebiet der militanten Terrororganisation Boko Haram. Die letzte Projektreise 2018 z.B. verlief im Rahmen eines entsprechenden Bedrohungsszenariums, d.h. für sie unter Inkaufnahme persönlicher Gefährdungen. Auch das trägt dazu bei, dass die Persönlichkeit von K. in der DAFRIG und ihrem Umfeld, insbesondere aber von den Partnern der DAFRIG in Kamerun, sehr geschätzt wird. Ihr Wirken trägt nachweislich zu einem Wandel in den Genderbeziehungen unter den Mafa bei, indem es auch den männlichen Teil der Bevölkerung lehrt, Bildung von Mädchen und Selbstbestimmung der Frauen in einem neuen Licht zu sehen und zu würdigen.

Fazit

Diese Stellungnahme bestätigt die Auszeichnungswürdigkeit von Frau Prof. Dr. habil. Godula Kosack aus der Sicht des Vorstands der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft und der fachlichen afrikanistisch-soziologischen Sicht des Autors. Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wäre somit aus dieser Sicht eine adäquate und begrüßenswerte Würdigung ihrer gesellschaftlichen Leistungen.

Dr. phil. habil. Jürgen Kunze
Afrikanist/Soziologe
Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft (DAFRIG)